12.02.1955 – 25.01.2022
Sie wird uns schmerzlich fehlen.
Gesehen haben wir uns das letzte Mal anlässlich eines Kinobesuchs kurz vor Weihnachten. Am 28.12.21 bekam das Förderkreisteam folgende Nachricht von Mairi Kroll:
„ich hatte Bauchschmerzen …. Mein Hausarzt machte einen Ultraschall, schaute sehr ernst und vereinbarte für denselben Tag einen CT-Termin, was mich aufhorchen ließ. Einweisung ins Krankenhaus, massive Untersuchungen und das Ergebnis: ich habe Bauchspeicheldrüsenkrebs und dieser hat sich bereits Teile der Leber und einen Teil des Bauchfells gekrallt. Meine Aussicht: eine Operation ist nicht möglich, meine Therapie lautet Palliative Chemotherapie. … Ich bin optimistisch. So der Stand der Dinge. Freue mich Euch bald wiederzusehen.“
Diese Nachricht spiegelt sehr gut Mairi Krolls Persönlichkeit: nüchtern, organisiert und optimistisch.
Mairi Kroll war seit Januar 1981 bei der Kestner Gesellschaft beschäftigt. Zuerst als Sekretärin bei Direktor Dr Carl Haenlein, danach als Geschäftsführerin bei den Direktor*innen Veit Görner und Christina Végh. Und nach Ihrem Renteneintritt als Koordinatorin für den Förderkreis.
Sie begleitete über 200 Ausstellungen und unzählige Künstler*innen.
Eigentlich war sie immer da.
Wenn wir Fragen zu Mitgliedern, Ausstellungen, Künstler*innen und Terminen hatten, erkundigten wir uns bei Mairi Kroll.
Da sie den großen Umzug der Kestner Gesellschaft von der Warmbüchenstr. in die Goseriede begleitet hatte, wusste sie auch darüber Bescheid, wo wir alte Kataloge und Plakate oder Editionen finden konnten, wo Elektroanschlüsse sind, welche Maße die Räume haben.
Bei unseren Treffen machte sie uns auf inhaltliche oder organisatorische Fehler in unseren Planungen aufmerksam und schlug Lösungen vor. Bei Veranstaltungen des Förderkreises war sie an der Organisation maßgeblich beteiligt und begrüßte jedes Förderkreismitglied mit Namen.
Mairi Kroll liebte die Kunst, die Künstler*innen und die Kestner Gesellschaft.
Noch im Krankenhaus machte sie sich Gedanken über ihre Nachfolge im Förderkreisteam.
Wir haben gemeinsam diskutiert, gelacht, gefeiert und getanzt.
Wir werden uns alle erst daran gewöhnen müssen, sie nicht mehr bei uns zu haben. Es ist noch nicht vorstellbar.
Christiane Rischbieter
für das Förderkreisteam: Ines Gräfin von der Schulenburg, Ulla Sandmann, Isabella Bretz, Nicole und Sascha Gustiné,